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Noch 60 Wochen bis zum 100jährigen Gründungsjubiläum der REFA am 30.09.2024!

Industrial Engineering Handbuch Band2 Kap. IV-VI – Bemerkenswertes aus der deutschen REFA-Ausgabe 1956

IV – Vorbestimmte Zeiten

V – Leistung und Lohn

VI – Methoden der Planung, Steuerung und Überwachung

Im zweiten Band im Kapitel V wird u.a. beschrieben, welche Bedeutung dem Leistungslohn zugeschrieben wird. „Der Leistungslohn bietet neben dem regulären Lohn für eine Arbeit eine besondere Bezahlung für besondere Leistung.“ [Quelle siehe unten Teil V S.5] „Leistungslohn wird eingeführt, um höhere Leistungen gerecht zu bezahlen. Leute, die die Fähigkeit besitzen, sich entsprechend einzusetzen und mehr als nur eine angemessene Leistung erzielen, erhalten damit eine zusätzliche Vergütung, die ihrer Mehrleistung entspricht. Ein sorgfältiges Messen ist eine grundlegende Voraussetzung für die erfolgreiche Anwendung von Leistungslohnsystemen. Die gebräuchlichste Maßeinheit ist die Zeit. Wenn die Zeit als Maß verwendet wird, ist es üblich und zweckmäßig, Vorgabezeiten, die auf Grund von Zeitstudien (oder anderen Verfahren) ermittelt wurden, zur Grundlage für den Leistungslohn zu machen“ [Quelle siehe unten Teil V S.6-7].

In den weiteren Ausführungen zu den Erfahrungen aus verschieden Branchen über die Ergebnisse der Anwendungen von Leistungslohnsystemen sticht hervor, dass in den ersten 90 Tagen nach Umstellung von Zeitlohn auf einen Leistungslohn die Sachleistungen regelmäßig und signifikant gestiegen sind. Der durchschnittlicher Sachleistungsanstieg liegt im Bereich von 20 bis 60%. In konkreten Fällen der Leistungssteigerung um 35% bei gleichzeitiger Verdiensterhöhung von im Durchschnitt 16% durch den Leistungslohnanteil, sind die Kosten je Einheit um durchschnittlich 10% gesunken. In einer Feldstudie über 49 Unternehmen konnte mit der Leistungslohneinführung eine Produktivitätssteigerung von durchschnittlich 27,9% im Vergleich zur Zeitlohnanwendung ermittelt werden. „Einer der Maßstäbe für die Brauchbarkeit eines Leistungslohnsystems besteht darin, dass es so einfach ist, dass jeder Arbeitnehmer in der Lage ist, es zu verstehen und seinen eigenen Leistungslohn zu berechnen.“ [Quelle siehe unten Teil V S.50][Quelle Handbuch des Industrial Engineering; Maynard; Beuth-Vertrieb GmbH 1956 Band 2 Kap. IV-VI].

Autor: Dr. Andreas Dikow (REFA-Ingenieur; European Industrial Engineer)

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