34 bis 100

Noch 34 Wochen bis zum 100jährigen Gründungsjubiläum der REFA am 30.09.2024!

REFA-Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. 

Als am 5. April 1990 der REFA-Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. in Magdeburg im damaligen Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft (heute Palais am Fürstenwall und Sitz der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt) gegründet wurde, war „REFA“ keineswegs ein unbekannter Begriff. Bereits zu DDR-Zeiten gab es einen Austausch zwischen dem REFA-Verband und der Wissenschaftlichen Arbeitsorganisation (WAO) (siehe Post 65 bis 100: „REFA vs WAO – Arbeitsorganisation in der DDR“). In vielen Fällen ist es – häufig inoffiziell ­- zu Besuchen von DDR-Wissenschaftlern und -Praktikern am REFA-Institut in Darmstadt sowie zu Gegenbesuchen der REFA-Fachleute in der DDR gekommen. An der damaligen Technischen Hochschule Magdeburg (später TU, heute Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) waren es hauptsächlich das Institut für Ökonomie des Maschinenbaus (gegründet 1. März 1956) und das Institut für Organisation und Planung des Maschinenbaus (gegründet am 1. Januar 1959), die Verbindung zum REFA-Verband hielten.

Das zentrale Anliegen der WAO war die Erhöhung der Produktivität und die gleichzeitige Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Bereits seit 1962 wurde durch Dr. Trognitz an der TU Magdeburg der Grundkurs Arbeitswissenschaft sowie seit 1963 das Spezialfach Arbeitsgestaltung konzipiert. Seit 1963 wurde auch das Postgraduale Studium Arbeitsgestaltung durchgeführt, das bis 1989 über 450 Praktiker absolvierten. Damit erlangten bereits zu DDR-Zeiten insbesondere Praktiker bestimmte REFA-Grundkenntnisse. Die Lehrbriefreihe „Arbeitswissenschaften“ und zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichung widmeten sich den Themen Betriebsgestaltung, Arbeitsgestaltung und Betriebsökonomie. Sie griffen dabei Elemente der REFA-Lehre auf und entwickelten sie weiter. Durch die internationale Arbeit, z.B. mit der Baumann-Hochschule in Moskau, der Slowakischen Hochschule in Bratislava, dem Polytechnischen Institut Warschau, der TU Miskolc, der TH Sofia sowie mit der Universität Santa Clara in Kuba trugen Beschäftigte der Wissenschaftsbereiche Betriebsgestaltung und Arbeitsgestaltung der TU Otto-von-Guericke zur internationalen Verbreitung der REFA-Lehre bei.

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Gründung des Landesverbandes REFA Sachsen-Anhalt auf große Resonanz stieß. Zum ersten Landesvorsitzenden wurde Prof. Dr.-Ing. habil. Dieter Henning gewählt, der zu diesem Zeitpunkt den Lehrstuhl Betriebsgestaltung/Anlagentechnik an der TU Magdeburg inne hatte und der bis zu seinem Tod im Jahr 2015 REFA eng verbunden blieb.

Autor: Dr.-Ing. André Jordan; REFA Sachsen-Anhalt e.V.

Ihr REFA-Weekly-Team (info@REFA-mv.de)